Diese Zeilen sollen dir Mut machen!
Mitten im Tief können wir uns oft nicht vorstellen, wie und wann wir da wieder herauskommen können. "Loslassen" ist leichter gesagt als getan.
Wie geht das denn bitteschön??
Genau dabei begleite ich dich! Ich schaffe in meinen Sessions einen sicheren Rahmen, in der tiefe Trauer ebenso da sein darf wie Neid, Hass, Wut oder Ekel. Unsere Gefühle wurden uns nicht umsonst gegeben. Wenn wir sie deckeln, machen sie uns schwer. Wenn wir sie wirklich spüren, lassen sie uns innerlich heilen und wachsen. Ich frage nach und begleite dich dabei, das, was hoch kommt emotional und im Körper zu durchfühlen.
Loslassen ohne Fühlen ist nämlich das gleiche wie Runterschlucken, ist wie rosa Soße auf dem Schmerz.
Echtes Loslassen geht erst nach dem Annehmen. Ich habe viel Erfahrung im Begleiten dieser Abgründe und du wirst schon nach wenigen Sessions merken, wie du diese Fähigkeit des "Durchfühlens" selbst ausbaust und automatisch anwendest. Dann kannst du im Alltag für dich selbst den Raum halten, wenn dich etwas triggert. Unterstützung holst du dir dann bei Bedarf für die wirklich dicken Brocken. :)
Nun also zu der Geschichte meiner Klientin:
Vor einiger Zeit bat mich eine junge Frau Ende zwanzig um Unterstützung. Sie sei seit einer Woche voll durch den Wind, ihr sei ständig kalt, die Hände schwitzig und die Schultern schmerzhaft verspannt. Trotz ihrer Versuche zu meditieren und langer Spaziergänge in der Natur käme sie nicht "runter". Auch Massagen hatten nicht geholfen.
Wir besprachen, die aufkommenden Gefühle anhand innerer Bilder und mithilfe des Atems zu bearbeiten. Die Szenen und Bilder, die ich im Folgenden beschreibe, laufen allesamt vor dem inneren Auge ab. Oft nehmen wir den Körper hinzu, um bewusst zu atmen oder den inneren Impuls einer Bewegung oder Geste auch tatsächlich auszuagieren.
Noch war nicht klar, was der Auslöser gewesen war und so begannen wir mit einer Übung zum Erden und sie lud innerlich eine kraftvolle Figur zur Unterstützung ein.
Nach einer Weile wurde ihr Atem ruhiger, sie atmete etwas auf, doch sie war weiter auf "hab acht". Sie wisse garnicht, wohin vor lauter Emotionen. Da seien Angst, Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit.
Also kreierten wir zuerst einen sicheren Raum, in dem sie sich wohl, geborgen und in ihrer Kraft fühlte. Aus dieser machtvolleren Position heraus konnte sie sich vorstellen, wieder etwas genauer hinzusehen. Auf meinen nächsten Vorschlag, sich abzugrenzen von fremden Emotionen und Energien, die sie zu Beginn dieses Unwohlseins von anderen übernommen hatte, stieß sie hervor: "Boah, ich hab voll den Widerstand!" Dann kamen Tränen... Wir gaben den Gefühlen Raum, sie atmete, durchfühlte was hoch kam und lies es immer wieder ablaufen.
Schritt für Schritt lies der Schmerz nach. Ihr wurde klar, dass sie sich vor etwa einer Woche voll in die schwierige Geschichte einer anderen Person hatte hineinziehen lassen. Sie sei ein sehr empathischer Mensch, bekomme viel mit, was in anderen vorgehe und würde sich eigentlich schon ihr ganzes Leben für das Wohlergehen ihrer Umgebung verantwortlicih fühlen.
Ich leitete sie an, sich innerlich von der besagten Person zurückzuziehen, um wieder mehr Raum für sich selbst zu haben. Dann lösten wir die "Einladungen" auf, die sie ihr gegenüber ausgesprochen hatte. Als nächstes nahm sie alle Verpflichtungen zurück, die sie sich unbewusst seit Kindheit an aufbürdete: Sie wollte anderen so unbedingt dienlich sein, dass sie völlig vergaß, ihre emotionalen Grenzen zu wahren. Dabei blieb sie völlig auf der Strecke. Und tatsächlich konnte sie den anderen in ihren Angelegenheiten auch garnicht helfen. Ich bat sie, ein Schriftstück zu visualisieren, das all diese Einladungen und unausgesprochenen Vereinbarungen mit anderen enthielt. "Puh, das ist ein ganz schön dicker Wälzer. So vieles gehört gar nicht zu mir!" Besonders viel Raum nahmen ihre älteren Verwandten ein, für die sie schon immer versucht hatte, ausgleichend zu wirken. Nacheinander leitete ich sie an, diese inneren Aufträge wieder abzugeben an die wahren "Eigentümer". Sie verspürte eine druckvolle Energie, kraftvoll und in alle Richtungen aus ihrem Körper strahlend. Dann kam Wut hoch. Atmend konnte sie auch diese Wut durchfühlen und annehmen. Schließlich - ein Aufatmen. "Puh, jetzt ist mir leichter. Ich fühle mich leichter. Und total k.o. ...Wie mit Muskelkater, weil da so viel Spannung war.
In ihrem inneren Raum luden wir ihre helfende Figur vom Anfang ein, ihre "Wunden" zu versorgen. Sie spürte und entließ mit ihrer Hilfe Anspannung und Schwere aus ihrem Oberkörper und Schulterbereich. Auf meine Frage, mit welcher Qualität sie die nun entstandenen inneren Leerstellen füllen wolle, lud sie Leichtigkeit ein. Ich führte sie durch eine Visualisierung, um spürbar diese Leichtigkeit körperlich und emotional zu integrieren.
Plötzlich erschien erneut ein Schriftstück in ihrer Hand. Sie empfand es wie einen ganz verbindlichen Auftrag. Also lösten wir die damit verbundenen Verstrickungen und unbewussten "Verträge", die sie blockierten und ihre Lebensenergie abzogen. Sie löste sich aus allen fremden Energien, als plötzlich Schwindel aufkam. Häufig ein Zeichen, dass sich ein langgehegtes Missverständnis auflöst. Bei ihr war es die Überzeugung "Ich bin für das Wohl meiner Mitmenschen verantwortlich und muss ihnen ihre Last abnehmen."
Und noch etwas machte sie schwindelig, nämlich die überraschte Frage "Das ging jetzt fast ein bißchen schnell. Wer bin ich denn, wenn ich es nicht mehr so mache wie bisher?" Ich sandte sie auf innere Entdeckungsreise nach ihren Stärken und den Dingen, die sie von Herzen gerne tat - und zwar aus ihrem eigenen Wunsch heraus und nicht für andere! Ich schrieb ihre Impulse für sie auf, damit sie sie anschließend mit nach Hause nehmen konnte.
Währenddessen gähnte sie mehrfach tief. Ein wunderbares Zeichen, dass sich Anspannung löst (du kennst das vielleicht vom Yoga, beim Waldspaziergang oder nach dem Weinen).
Nachdem sie nun ihre Augen öffnete, waren ihre Gesichtszüge viel weicher, die Schultern nicht mehr hochgezogen und der Blick ruhig und klar. Wir verschlossen vor ihrem Inneren Auge noch ihr Energiefeld, um das zu bewahren, was sie in der vergangenen Stunde so gründlich aufgelöst und in Ordnung gebracht hatte.
Sie grinste: "Ich bin jetzt sooo erledigt! ...aber meine inneren Helfer stehen im Kreis um mich herum und klatschen!"